Es war unser erstes Projekt, es liegt bereits drei Jahre zurück, es sorgt immer noch für Aufsehen und wirkt im Unternehmen nach. Wie ein gemischtes Team aus Produktionsmitarbeitern, Führungskräften und der Geschäftsleitung mit unserer Hilfe beim schwäbischen Sensorspezialisten Elobau ein totgelaufenes Vergütungssystem reformierte und dabei die Kultur im Unternehmen veränderte, beschreibt nun fesselnd ein Beitrag in der Brandeins (9/2019).
Torben Müller, Autor der Brandeins, hat sich mit Elobau und den Akteuren intensiv beschäftigt. Herausgekommen ist eine dicht gewobene Reportage. Der Journalist schildert, wie festgefahren das Unternehmen in Fragen der Vergütung seiner Produktionsmitarbeiter war, welche emotionalen Barrieren sowohl die Geschäftsleitung als auch die Angestellten überwinden mussten, wie man an der Lösung gearbeitet hat, wie die am Ende aussah und wie das neue Vergütungssystem angenommen wurde. Nämlich mit 95 Prozent Zustimmung.
Elobau-Geschäftsführer Michael Hetzer bringt im Artikel die Höhen und Tiefen eindringlich auf den Punkt: „Wir sind immer wieder in der Sackgasse gelandet und wussten nicht, wie wir weitermachen sollten. Doch dann haben uns die Coaches von VORSPRUNGatwork Denkanstöße gegeben, wie es weitergehen könnte.“
Und so sind wir dabei vorgegangen:
- Wir haben immer und überall auf absolute Freiwilligkeit gedrungen
- Wir haben maximal heterogene Teams gebildet
- Wir haben neben die Arbeitsgruppen noch Feedbackgruppen gestellt und Interessierte in den Arbeitsgruppen hospitieren lassen, um Vertrauen zu schaffen
- Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die „Teilgeber“ zu einem Fünftel von ihrer Arbeit freigestellt werden
- Wir haben immer und überall in geschützten Räumen gearbeitet und Augenhöhe unter den Teilgebern unterschiedlicher Hierarchiestufen hergestellt
- Wir haben Elobau auch mit anderen Unternehmen aus unserem Kundenkreis vernetzt, damit sie voneinander lernen und sich Mut machen
- Wir haben gemeinsam gemacht, gelernt und entwickelt
- Wir haben gemeinsam gelacht, geweint und gefeiert
Der Artikel schließt mit einer Erkenntnis, die uns in allem, was wir tun, antreibt: „All das zeigt: Die Gruppe hat mehr als ein neues Vergütungssystem entwickelt. Sie hat die Arbeit in der Fertigung nicht nur neu organisiert, sondern ihr auch einen anderen Sinn verliehen.“
Den packenden Beitrag „Entscheidet selbst!“ könnt Ihr auf der Seite der Brandeins im Volltext lesen
Das Projekt hatte zuvor auch schon der SWR aufgegriffen. Diesen Beitrag hört Ihr hier.
Klar, ohne Kunden gäbe es kein Unternehmen. Kunden legitimieren damit die Existenz eines jeden Unternehmens. Doch wer den Kunden immer an erster Stelle verortet, der tut selbst dem Kunden nicht immer einen Gefallen. Geschweige denn sich selbst!
Wer den Kunden nämlich permanent an erste Stelle stellt, leidet früher oder später an Überforderung und Orientierungslosigkeit. Jeder Wunsch wird erfüllt, jede Ausnahme gewährt, jeder Prozess so angepasst, dass Schritt für Schritt immer unklarer wird, wofür man als Unternehmen eigentlich steht.
Wer dem Kunden wirklich dienen möchte, positioniert sich selbst an erster Stelle!
Zuerst kommt nämlich die stabile eigene Unternehmensidentität, aus der heraus dem Kunden ein starkes Angebot bereitet werden kann. Wenn ein Unternehmen nicht sicher weiß, wer es ist und wofür es steht, kann niemand Vertrauen zu ihm entwickeln.
In Zeiten wachsender Dynamik frage dich also seltener, was der Kunde jetzt braucht. Frage dich lieber, wer du heute bist und morgen sein willst.
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